Die Geschichte der modernen E-Gitarre, also von Gitarren mit Stahlsaiten und elektromagnetischem Tonabnehmer, beginnt mit der "Frying Pan", einer elektrischen Hawaiigitarre (Lap-Steel-Gitarre) in Form einer Bratpfanne (englisch: "Frying Pan"). Sie wurde ab 1932 in Serie gebaut von der Firma Ro-Pat-In, die zwei Jahre später in Electro String Instrument Corporation umbenannt wurde und schließlich noch einmal umfirmierte, um mit dem Markennamen Rickenbacker einer der bedeutendsten Gitarren-Hersteller weltweit zu werden.
George Delmetia Beauchamp, zusammen mit Adolph Rickenbacher Gründer der Firma, hatte in den 1920er Jahren an der Weiterentwicklung der "Hawaiian Steel Guitar" bzw. der "Lap Steel Guitar" gearbeitet. Selbst Virtuose auf diesem Instrument, das auf dem Schoß (englisch: lap) liegend gespielt wird, teilte Beauchamp ein Schicksal mit seinen Musiker-Kollegen: Die Lautstärke der Hawaiigitarre reichte nicht aus, um vor größerem Publikum spielen oder mit den anderen, meist lauteren Instrumeten konkurrieren zu können.
Ein erster Erfolg dieser Forschung war die Entwicklung der Resonatorgitarre, einer noch rein akustisch abstrahlenden Gitarre ohne elektrische Verstärkung, bei der Resonatoren in Form von mechanischen Lautsprechern bzw. Trichtern ("Cones") in den Korpus eingebaut sind (als "Tricone" mit drei Resonatoren 1927 zum US-Patent 1741453 angemelet von John Dopyera im Namen von George Beauchamp, T. E. Kleinmeyer und Paul Barth; von Beauchamp selbst in der vereinfachten und daher preiswerter zu produzierenden Singlecone-Variante im Jahr 1929 beim Patentamt eingereicht - US1808756).
Die Ergebnisse dieser mechanischen Lautverstärkung reichten Beauchamp aber offenbar nicht aus. Jedenfalls arbeitete er auch an Möglichkeiten der elektrischen Tonabnahme und der elektronischen Verstärkung von Saiteninstrumenten. 1931 konnte der Erfinder zusammen mit dem Instrumentenbauer Paul Barth erste Prototypen der elektrischen Frying Pan bauen, zunächst noch mit einem Korpus aus massivem Holz - Solidbody-Gitarren also ohne Hohlraum, denn aufgrund der Schallabstrahlung mittels Lautsprecher war ein Resonanzraum nun nicht mehr nötig. Für die Serienproduktion ab 1932 wurden die Gitarrenkörper dann aus Aluminium hergestellt, produziert in der Manufaktur von Adolph Rickenbacher (alias Rickenbacker).
Ein erstes Patent seines elektrifizierten Saiteninstruments reichte George D. Beauchamp am 8. Juni 1932 mit der Serial No. 615995 beim US-amerikanischen Patentamt ein, also ungefähr zeitgleich mit der Aufnahme der Serienproduktion der E-Bratpfanne, die, nachdem der Verkauf zunächst nur schleppend anlief, ab 1934 als "Rickenbacker Electro" populär wurde. Die Durchsetzung der Patentansprüche aber stellte sich als schwierig heraus, unter anderem weil die Funktionsweise seines Tonabnehmers stark an die von Jahrzehnte zuvor patentierten Telefonen (Mikrofonen) erinnerte.[1]
Eine überarbeitete Patent-Version reichte Beauchamp 1934 ein. Weitere drei Jahre sollte es dauern, bis seine Ansprüche endlich anerkannt wurden - am 10.8.1937 wurde das Patent seines "simple, practical and improved electrical stringed musical instrument" mit der Nummer US2089171 veröffentlicht.