Guitarre (Reissmann 1882)

Guitarre (span. guitarra, ital. chitarra, franz. guitare oder guiterne), ein Saiteninstrument, dessen Geschichte hinaufreicht in die Urzeit der Kultur. Das Instrument war bis in unsere Zeit in der Regel mit sechs Darmsaiten bespannt; jetzt ersetzt man diese durch Metallsaiten und vermehrt sie bis auf 13 und mehr. Um das Instrument ferner zum Zusammenspiel verwenden zu können, baut man jetzt Guitarren von verschiedener Größe und dem entsprechend auch verschiedener Stimmung, in C, G, A, c, d und e. [Reissmann Handlexikon 1882, 180]

Guitarre gegen Ende des 18. Jahrhunderts neu in Deutschland

Guitarre (franz. Guitare, früher Guiterne, ital. Chitarra, span. guitarra), Saiteninstrument, dessen Saiten gerissen werden, zur Familie der Laute gehörig, aber kleiner und in neuerer Zeit in abweichender Form gebaut. Virdung (1511) [Musica getutscht] nennt "Quintern" ein Instrument, welches in allem der Laute entspricht, bloß kleinere Dimensionen und nur fünf Saiten hat. Prätorius (1618) [Syntagma musicum] dagegen gibt der "Quinterna" oder "Chiterna" einen platten Schallkasten ("kaum zween oder drey Finger hoch") und vier oder fünf Saiten. Die Geschichte der Guitarre ist daher ursprünglich die der Laute; sie kam durch die Mauren nach Spanien, von da zunächst nach Unteritalien, wo sich verschiedene Abarten entwickelten (siehe Bandola).

In Deutschland scheint sie nicht besonders beliebt gewesen zu sein, da sie dort zu Ende des vorigen Jahrhunderts [18. Jh.] als etwas ganz Neues wieder auftauchte.

Die Stimmung der heutigen Guitarre ist E A d g h e'; durch einen sogen. Capotasto kann die Stimmung sämtlicher Saiten zugleich um einen Halbton erhöht werden. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 350]

Erfindung der Bundstäbe ("Klaves") für "Frauenzimmer"

Der "Violinbogenmacher" Gustav Adolph Wettengel in seiner 1828 erschienenen Or­ga­no­lo­gie für Streichinstrumente und Gitarren bzw. Guitarren (die übliche Schreibweise im 18. und 19. Jahrhundert) über die Erfindung der Bundstäbchen auf den Griffbrettern von Gitarren:

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Beschreibung der Gitarre in Kochs Musikalischem Lexikon von 1802

Artikel "Guitarre" in: Musikalisches Lexikon, welches die theoretische und praktische Tonkunst, encyclopädisch bearbeitet, alle alten und neuen Kunstwörter erklärt, und die alten und neuen Instrumente beschrieben, enthält, hg. v. Heinrich Christoph Koch, Offenbach a. M. [1802]. Guitarre. Ein Saiteninstrument, welches …

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