Giuliani, Mauro, berühmter Guitarrenvirtuose und sehr beliebter Komponist für dieses Instrument, geboren 1796 zu Bologna, kam bereits 1807 nach Wien, wo er sehr bald als ausführender Musiker wie als Komponist das größte Aufsehen machte, so dass seine Konzerte stark frequentiert, seine Unterrichtsstunden sehr gesucht und seine Arbeiten begehrte Artikel waren. Mit Ausnahme einiger Besuchsreisen in sein Vaterland, verließ er Wien nicht mehr und starb daselbst schon im Jahr 1820. Seine zahlreichen Kompositionen für Guitarre stehen ihrem Werte nach in der einschlägigen Literatur obenan. Sie bestehen in drei Konzerten, Sonaten, Etüden, Rondos, Variationen, Potpourris für eine Guitarre, Liedern mit Begleitung der Guitarre, zahlreichen Duetten, Divertissements, Fantasien, Tänzen für zwei Guitarren, einer konzertierenden Serenade für Guitarre, Violine und Violoncello, einem Quintett für Guitarre, zwei Violinen, Viola und Violoncello usw. Giuliani ist auch der Verfasser einer guten Guitarrenschule, welche mit italienischem und deutschem Text zu Wien erschienen ist. [Mendel/Reissmann Lexikon 1874, 255]
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Ausführlicher Artikel "Guitarre" im Mendel/Reissmann-Musiklexikon (1874) - 2. Teil
[Anwendung der Gitarre - Solo- oder Begleitinstrument] Wenden wir uns nun zur Beleuchtung der Anwendung der Guitarre im Kunstleben, so kann es derselben Niemand bestreiten, dass sie sich besonders zur einfachsten Begleitung von Gesangstücken eignet, sobald dieselben nur akkordisches Accompagnement …
weiterlesenAusführlicher Artikel "Guitarre" im Mendel/Reissmann-Musiklexikon (1874) - 1. Teil
Guitarre (span.: guitarra, ital.: chitarra, französ.: guitare oder guiterne) ist der Name eines Tonwerkzeugs, dessen Geschichte hinaufweist bis zur Urzeit der Tonkunst, die uns Instrumentengestaltungen vorführt, welche oft nur scheinbar denen der heutigen Guitarre durchaus fremd zu sein scheinen. [Geschichte …
weiterlesenGiuliani, Mauro (Riemann/Einstein 1929)
Giuliani (spr. dschu-), Mauro, Gitarrevirtuos, * ca. 1780 zu Bologna, kam 1807 nach Wien, wo er bis 1820 blieb und als Virtuos und Lehrer gefeiert wurde; er ging dann nach Italien zurück und ist noch 1828 in Neapel nachweisbar. Er soll nach 1840 gestorben sein. Seine die Zahl 200 übersteigenden Werke sind fast durchweg für Gitarre allein oder in mannigfaltigen Kombinationen mit anderen Instrumenten geschrieben (Konzerte mit Orchester, Quintette mit Streichinstrumenten, Trios, Duos auch für zwei Gitarren usw.). Eine Anzahl seiner Stücke gab im Neudruck E. Schwarz-Reifflingen heraus (Alte Meister der Gitarre, Bd. 2, 1918), H. Albert (op. 71, op. 85); sowie besonders Jos. Zuth: op. 1a, 12, 14, 19, 21, 23, 41, 51, 75, 77, 80, 82, 83, 148 (1923). Vgl. J. Zuth, Simon Molitor und die Wiener Gitarristik und Ad. Koczirz, Wiener Handschriften von Mauro Giuliani (in: Musik im Haus VI, I). [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 612]
Artikel "Guitar" in Groves Dictionary of Music and Musicians (1879)
GUITAR (Fr. Guitare, obsolete Guiterne; Ital. Chitarra; Germ. Guitarre, obsolete Gittern, Ghittern, and Gythorn; Span. Guitarra). The Spanish guitar is the most generally known modern representative of the numerous family which includes also the lutes and cithers. The identity of …
weiterlesenGitarre um 1830 durch Klavier und Violine verdrängt
Kurzer Auszug aus "Allgemeine Geschichte der Musik" von Richard Batka, der konstatiert, dass die zunächst populäre Gitarre in den 1830er Jahren von Geige und Klavier verdrängt wurde.
weiterlesenArtikel "Guitarre" aus Enzyklopädie von 1840
"Guitarre" aus: Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften: oder Universal-Lexicon der Tonkunst, Neue Ausgabe, Band 3, herausgegeben von Gustav Schilling, Verlag von Franz Heinrich Köhler, Stuttgart 1840, S. 398ff.
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