Molitor, Simon, * 3. Nov. 1766 zu Neckarsulm in Württemberg, † 21. Febr. 1848 in Wien, ein wandernder Geigenvirtuose, der sich um 1880 in Wien ansässig machte (Theoriestudien bei Abt Vogler) und 1798-1831 als Beamter im Kriegskommissariat und Verpflegswesen tätig war. Nach seiner Pensionierung widmete er sich ausschließlich der Musikpflege und geschichtlichen Forschungen über die Wiener Hofkapelle und der früheren Wiener Hofoper (Ms. in der Wiener Nationalbibliothek). Molitor schrieb Orchestermusik, Violinkonzerte, Klavier- und Gesangsstücke und gilt als hervorragender Vertreter der Wiener vorgiulianischen Gitarrenkunst. Vgl. J. Zuth, Simon Molitor und die Wiener Gitarristik um 1800 (Dissertation 1919) und Zuths Neuausgabe der noch heute mustergültigen Sonaten für Gitarre allein und mit anderen Instrumenten. [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 1194]