Bornhardt, J. H. C, dessen im Druck erschienene Kompositionen auch oft in ihrer ersten Ausgabe die Buchstaben J. G. H. oder J. F. C., aber wohl nur aus Versehen, tragen, wurde ums Jahr 1776 in Braunschweig geboren. Er war in seiner Blütezeit ein beliebter Klavier- und Guitarrenvirtuose, der als Musiklehrer in Braunschweig lebte und sich im weiteren musikalischen Kreise durch die Herausgabe vieler Werke, besonders melodiereicher Lieder, rühmlichst bekannt machte. Zu den meisten hervorragenden Dichtungen seiner Zeit: Körners "Leier und Schwert", der "Serenade auf den Grafen Benjowsky", der "Ode an die Unschuld", "Der Mensch", dem Gedichte "Amanda, du weinst" usw. schuf er entsprechende, sehr gesuchte Kompositionen. Auch viele Sonaten für Piano und Variationen für Guitarre legen ein gutes Zeugnis für seinen Kunstgeschmack ab. Ferner verdanken ihm zwei sehr geschätzte Guitarren-[1] und eine Pianoforteschule ihr Erscheinen sowie die Opern: "Sultan Wampun" und "Der Eremit auf Formentera".
Fast alle genannten Werke Bornhardts, wie noch viele andere, sind in dem Musikalien-Magazin auf der Höhe zu Braunschweig erschienen. Zu bemerken ist, dass die späteren Ausgaben von Bornhardts Werken, welche in Leipzig bei Kühnel und Peters herauskamen, sich durch eine größere Korrektheit auszeichneten als die älteren in Braunschweig veröffentlichten. Bornhardt selbst starb 1840 in Braunschweig. [Mendel/Reissmann Lexikon 1872, 142f]
Bornhardt, J. H. C (Mendel 1872)
1 Johann Heinrich Carl Bornhardt: Anweisung die Guitarre zu spielen und zu stimmen nebst ausgewählten Liedern und Uebungsstücken, neue stark vermehrte Ausgabe, Verlag Holle, Wolfenbüttel [ca. 1830]. Erste Ausgabe von Bornhardts Gitarrenlehre 1802, sie dürfte daher eine der frühesten deutschsprachigen Schulen für (sechssaitige) Gitarre sein.