Sor, Ferd. (Gathy 1840)

Sor (Ferd.), geb. zu Barcelona am 17. Febr. 1780, wurde in der Benedictinerabtei Montserrat zur Musik ausgebildet, trat dann in Militairdienste, ward im spanischen Kriege Hauptmann und wanderte als Afrancesado nach Frankreich. Er besuchte London, Berlin und Petersburg und ließ sich dann in Paris nieder, wo er im Juli 1839 starb.

Als Guitarrevirtuos und Komponist für sein Instrument berühmt. Komponierte eine Messe u. a. Kirchensachen, mehrere Opern, Balletts, Tänze etc. Sor begründete für die Guitarre eine neue Periode - er ist der J. B. Cramer [berühmter Pianist] seines Instruments und als solcher unsterblich, wenn Guitarre unsterblich machen kann. [Gathy Encyklopädie 1840, 432]

Sor (Sors), Fernando (Riemann/Einstein 1929)

Sor (Sors), Fernando, * wahrscheinlich 13. Febr. 1778 zu Barcelona, † 8. Juli 1839 zu Paris, erhielt seine musikalische Ausbildung im Kloster Montserrat (Katalonien) und widmete sich speziell der Gitarre, für die er Sonaten, Etüden, Divertissements usw. in großer Zahl, auch eine Schule veröffentlicht hat. Doch waren seine Kompositionen für die Dilettanten zu gut gearbeitet, und da er auch mit seinen mancherlei Opern und Ballettversuchen (in Paris, London, Moskau usw.) nur wenig Erfolg hatte, so hatte er fortgesetzt um die Existenz zu kämpfen. Ausgewählte Werke von Sor, herausgegeben von G. Meier, erschienen bei Simrock; eine kritisch durchgesehene Gesamtausgabe verspricht H. Tempel, ebenso eine Monographie: Fernando Sor. Ein Versuch. [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 1728]

Sor, Ferdinand (Riemann 1882)

Sor, Ferdinand (eigentlich Sors), berühmter Guitarrenvirtuose, geb. 14. Febr. 1778 zu Madrid, gest. 8. Juli 1839 in Paris; gab eine Sonate, Etüden, Variationen, Divertissements etc. für Guitarre, auch ein Guitarreschule heraus; auch brachte er zu Barcelona 1798 eine Oper: "Telemach", und in London, Paris und Moskau, wo er sich zeitweilig aufhielt, einige andre Opern, Feerien [Féerie: zauberhaftes Schauspiel] und Ballette zur Aufführung. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 864]

Artikel "Guitarre" aus Enzyklopädie von 1840

"Guitarre" aus: Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften: oder Universal-Lexicon der Tonkunst, Neue Ausgabe, Band 3, herausgegeben von Gustav Schilling, Verlag von Franz Heinrich Köhler, Stuttgart 1840, S. 398ff.

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Fernando Sor über Musiker und Notenspieler

"Ich mache einen großen Unterschied zwischen einem Musiker und einem Notenspieler: Der erste betrachtet die Musik als Wissenschaft der Töne und die Noten nur als herkömmliche Zeichen, welche jene darstellen und ihr Ergebnis dem Gedanken überliefern, wie ihm die Buchstaben Worte und Worte Ideen überliefern. Der andere betrachtet sie als Wissenschaft der Noten, deren Namen er große Wichtigkeit beilegt, weil ihre eigentliche Bedeutung ihm unbekannt ist; denn er […] sieht sie unterdes nur als eben so viel Befehle an, […] diese oder jene Saite mit einem bestimmten Finger an einem gewissen Ort auf der Violine, dem Bass, der Guitarre usw. zu drücken".
Fernando Sor in seiner "Guitarre-Schule" ("Méthode Complète pour la Guitare", 1830)