Aubéry du Boulley, Prudent Louis (Riemann/Einstein 1929)

Aubéry du Boulley (spr. obäri dü bulä), Prudent Louis, * 9. Dez. 1796 und † im Februar 1870 zu Verneuil (Eure); Schüler von Monsigny, Méhul und Cherubini am Pariser Konservatorium (bis 1815). Unter seinen etwas flachen Kompositionen (156 Werke) befinden sich Kammermusikwerke (für Klavier, Violine, Flöte, Bratsche usw.), in denen Gitarre mitwirkt. Er schrieb: Grammaire musicale (1830, Allgemeine Musiklehre), Des associations musicales en France (1839) und La Société Philharmonique de l'Eure (1859). Vgl. J. de l'Avre, Aubéry du Boulley (1896). [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 75]

Göpfert, Karl Andreas (Riemann/Einstein 1929)

Göpfert, Karl Andreas, * 16. Jan. 1768 zu Rimpar bei Würzburg, † 11. April 1818 als Hofmusikus in Meiningen; Klarinettenvirtuose und Komponist, besonders für Blasinstrumente, schrieb 5 Klarinettenkonzerte, 1 Symphonie concertante für Klarinette und Fagott, 1 Hornkonzert, Duette für zwei Klarinetten, für zwei Hörner, für Gitarre und Flöte, Gitarre und Fagott, 5 Quartette für Klarinette, Violine, Bratsche und Baß, Blasquintette und Oktette usw. [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 624]

Giuliani, Mauro (Riemann/Einstein 1929)

Giuliani (spr. dschu-), Mauro, Gitarrevirtuos, * ca. 1780 zu Bologna, kam 1807 nach Wien, wo er bis 1820 blieb und als Virtuos und Lehrer gefeiert wurde; er ging dann nach Italien zurück und ist noch 1828 in Neapel nachweisbar. Er soll nach 1840 gestorben sein. Seine die Zahl 200 übersteigenden Werke sind fast durchweg für Gitarre allein oder in mannigfaltigen Kombinationen mit anderen Instrumenten geschrieben (Konzerte mit Orchester, Quintette mit Streichinstrumenten, Trios, Duos auch für zwei Gitarren usw.). Eine Anzahl seiner Stücke gab im Neudruck E. Schwarz-Reifflingen heraus (Alte Meister der Gitarre, Bd. 2, 1918), H. Albert (op. 71, op. 85); sowie besonders Jos. Zuth: op. 1a, 12, 14, 19, 21, 23, 41, 51, 75, 77, 80, 82, 83, 148 (1923). Vgl. J. Zuth, Simon Molitor und die Wiener Gitarristik und Ad. Koczirz, Wiener Handschriften von Mauro Giuliani (in: Musik im Haus VI, I). [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 612]

Gatayes, Guillaume Pierre Antoine (Riemann/Einstein 1929)

Gatayes (spr. gatä), Guillaume Pierre Antoine, * 20 Dez. 1774 und † im Okt. 1846 in Paris; Virtuose auf der Gitarre und Harfe, schrieb Trios für Gitarre, Flöte und Violine, Duos für zwei Gitarren, Gitarre und Klavier, Gitarre und Violine oder Flöte, für Harfe und Horn, Harfe und Gitarre, Gitarrensoli und Harfensonaten, sowie Méthode de guitarre, Nouvelle méthode de guitarre (auch deutsch, Offenbach, André), Petite méthode de guitarre und Méthode de harpe. Sein Sohn Joseph Léon (* 25. Dez. 1805 und † 1. Febr. 1877 zu Paris) war gleichfalls ein bedeutender Harfenvirtuose und komponierte viele Solostücke, Duos und Etüden für Harfe. [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 574]

Carulli, Ferdinando (Riemann/Einstein 1929)

Carulli, Ferdinando, * 10. Febr. 1770 zu Neapel, † im Febr. 1841 zu Paris, wo er seit 1818 lebte; Gitarrevirtuos und Komponist für Gitarre (Gitarreschule op. 241, ursprünglich op. 27, um 1810 in Paris erschienen (neu herausgegeben von Jos. Huth 1921ff.), Konzerte und Sonaten, Nokturnen für Gitarre und Klavier, desgl. für Flöte, Violine und Gitarre, Les trois jours op. 331 (Programmusik, auf die Julirevolution bezüglich) usw.). Schrieb L'harmonie appliquée à la guitarre (1825). [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 282]

Sor (Sors), Fernando (Riemann/Einstein 1929)

Sor (Sors), Fernando, * wahrscheinlich 13. Febr. 1778 zu Barcelona, † 8. Juli 1839 zu Paris, erhielt seine musikalische Ausbildung im Kloster Montserrat (Katalonien) und widmete sich speziell der Gitarre, für die er Sonaten, Etüden, Divertissements usw. in großer Zahl, auch eine Schule veröffentlicht hat. Doch waren seine Kompositionen für die Dilettanten zu gut gearbeitet, und da er auch mit seinen mancherlei Opern und Ballettversuchen (in Paris, London, Moskau usw.) nur wenig Erfolg hatte, so hatte er fortgesetzt um die Existenz zu kämpfen. Ausgewählte Werke von Sor, herausgegeben von G. Meier, erschienen bei Simrock; eine kritisch durchgesehene Gesamtausgabe verspricht H. Tempel, ebenso eine Monographie: Fernando Sor. Ein Versuch. [Riemann/Einstein Musiklexikon 1929, 1728]

Sor, Ferdinand (Riemann 1882)

Sor, Ferdinand (eigentlich Sors), berühmter Guitarrenvirtuose, geb. 14. Febr. 1778 zu Madrid, gest. 8. Juli 1839 in Paris; gab eine Sonate, Etüden, Variationen, Divertissements etc. für Guitarre, auch ein Guitarreschule heraus; auch brachte er zu Barcelona 1798 eine Oper: "Telemach", und in London, Paris und Moskau, wo er sich zeitweilig aufhielt, einige andre Opern, Feerien [Féerie: zauberhaftes Schauspiel] und Ballette zur Aufführung. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 864]